The K Desktop Environment

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5. Das Hauptfenster

Wie bei KDE-Anwendungen üblich, verfügt auch KDirStat über eine Menü- und eine Werkzeugleiste. Beide können 'abgerissen' oder an andere Kanten des Fensters verschoben werden - dazu dient jeweils der kleine geriffelte Anfasser am liken Rand. Bei Rechtsklick darauf erscheint ein Kontextmenü für diese Funktionen.

Da die meisten Menüeinträge ganz einfach funktionieren, werden sie im Einzelnen in einem späteren Abschnitt beschrieben.

5.1 Die Baumanzeige

Die Baumanzeige ist das Herzstück von KDirStat. Deshalb steht ihm auch am meisten Platz zur Verfügung.

Wenn hier übrigens nur ein leeres Fenster zu sehen ist, muß wahrscheinlich erst noch ein Verzeichnis geöffnet werden (Menü 'Datei', dort 'Öffnen' oder 'Hinzufügen' und dann ein Verzeichnis aus der Auswahlliste auswählen, die dann erscheint).

Die Baumanzeige steht für eine Verzeichnishierarchie. Unterverzeichnisse können mit '+' bzw. '-' im Baum auf- bzw. zugeklappt werden.

Verzeichnisse werden durch Aktenmappen-Symbole dargestellt, Dateien durch Papierblätter-Symbole, symbolische Links (Verweise) durch einen gekrümmten Pfeil.

Der Baum kann nach den verschiedenen Spalten umsortiert werden. Dazu wird einfach auf die jeweilige Spaltenüberschrift geklick.

Symbolische Links werden nicht verfolgt.

5.2 Die Statistik-Spalten

Das Balkendiagramm in der Spalte 'Prozent des Teilbaums' stellt das gleiche dar wie die Spalte 'Prozent', aber eben graphisch. Dabei handelt es sich jeweils um den Anteil an Plattenplatz, den dieses jeweilige Objekt innerhalb dieser Verzeichnisebene verbraucht. Das heißt, daß alle Einträge einer Ebene jeweils zusammen 100% ergeben. Ein Vergleich dieser Zahlen macht also nur innerhalb dieser Ebene eines Verzeichnisses Sinn. Aber innerhalb dieser Ebene kann man dank des Balkendiagramms auf einen Blick erfassen, welcher Eintrag am meisten Platz verbraucht - umso mehr, als standardmäßig nach genau diesem Prozentsatz sortiert wird, d.h. der Eintrag, der am meisten Platz verbraucht, steht am weitesten oben.

Um diesen Vergleich noch einfacher zu machen, wird für jede Ebene eine andere Farbe verwendet. Diese Farben können im 'Einstellungen'-Dialog (im Menü 'Datei') an persönliche Vorlieben angepaßt werden.

Die Spalte 'Teilbaum gesamt' zeigt die gesamte Größe eines Verzeichnisbaums in kB (Kilobytes, 1024 Bytes), MB (Megabytes, 1024*1024 Bytes) oder GB (Gigabytes, 1024*1024*1024 Bytes) an. Die genaue Größe in Bytes kann man mit einem rechten Mausklick auf die Zahl erfahren.

Die Spalte 'Eigene Größe' zeigt (was wohl?) die eigene Größe eines Eintrags an. Bei Dateien ist das (offensichtlich) die Dateigröße. Bei Verzeichnissen ist das die Größe des Verzeichnisses selbst ohne irgedwelche Dateien oder Unterverzeichnisse.

'Einträge' gibt die Gesamtzahl aller Einträge eines Teilbaums an, d.h. Dateien, Verzeichnisse sowie symbolische Links. Spezielle Dateien (Gerätedateien, FIFOs, ...) werden dabei wie normale Dateien behandelt.

'Dateien' gibt die Anzahl von Dateien an (wie oben). Verzeichnisse und symbolische Links werden hier nicht mitgezählt.

'Verzeichnisse' gibt die Anzahl von Unterverzeichnissen in allen Ebenen von hier aus an.

5.3 <Dateien> -Pseudo-Einträge

Die meisten Verzeichnisse besitzen einen Eintrag <Dateien>. Dabei handelt es sich um einen künstlichen Eintrag, der nicht wirklich irgendeinem Objekt auf der Platte entspricht. Vielmehr ist es ein Pseudoeintrag, der nur als Behälter dient, um die ganzen einzelnen Dateien eines Verzeichnisses aufzunehmen.

Dahinter steckt die Grundidee, daß die meisten Verzeichnisse viel zu unübersichtlich werden, wenn Dateien und Unterverzeichnisse in einer einzigen Anzeige durcheinandergemischt werden. Deshalb verwenden auch die meisten Dateimanager-Programme (wie eben auch KFM) getrennte Fenster für die Baumanzeige von Verzeichnissen und den eigentlichen Verzeichnisinhalt. Aber das wiederum beschränkt die Anzeige auf den Inhalt eines einzigen Verzeichnisses gleichzeitig - nicht besonders praktisch, wenn man die Größen verschiedener Objekte vergleichen möchte, was ja eben auch in verschiedenen Verzeichnissen geschehen kann.

Man denke nur daran, daß eine einzige große Datei (z.B. ein Coredump) durchaus auch mehr Platz verbrauchen kann als alle Unterverzeichnisse dieses Verzeichnisses miteinander! Es ist also durchaus berechtigt, all das in einer einzigen Anzeige unterzubringen. Außerdem haben die zu vergleichenden Objekte (Dateien und Verzeichnisse) durchaus zumindest ähnliche Eigenschaften - sie alle haben eine Größe, die verglichen werden kann.

Also war der nächstliegende Kompromiß hier, einen neuen, wenn auch reichlich künstlichen, Behälter für die Dateien eines Verzeichnisses einzuführen - eben den <Dateien> -Pseudo-Eintrag.

Wenn eine einzelne Datei eines Verzeichnisses sehr groß ist, wird es logischerweise auch die Summe aller Dateien dieses Verzeichnisses sein. Genau das zeigt auch der <Dateien> -Eintrag an. Und genau das (diese Summe) kann ganz einfach mit den Summen der echten Unterverzeichnisse dieser Ebene verglichen werden.

5.4 Benutzung des Baums

Wenn ein Verzeichnis geöffnet wird, wird es eingelesen. In der Baumanzeige werden noch keine Balkendiagramme dargestellt - die zugehörigen Summen sind ja auch noch nicht fertig aufaddiert, es macht also ja noch überhaupt keinen Sinn, Prozentzahlen auszurechnen oder gar zu vergleichen. Vielmehr wird in Verzeichnissen, die noch gelesen werden, ein Zahnrad dargestellt.

In diesem Zustand kann bereits mit dem Baum gearbeitet werden. Man sollte sich aber stets bewußt sein, daß der Baum ab und zu nach Größe umsortiert wird, d.h. Einträge können sich jederzeit nach oben oder unten verschieben, während man versucht, darauf zu klicken.

Deshalb wird dringend davon abgeraten, möglicherweise gefährliche Aktionen durchzuführen, während der Baum noch eingelesen wird - die Gefahr ist einfach viel zu groß, daß man unabsichtlich einen falschen Eintrag anwählt. Es ist aber durchaus möglich, wenn man unbedingt will. Teilbäume auf- und zuklappen ist dagegen völlig unkritisch.

Wenn sich das Ganze beruhigt hat (d.h. es bewegt sich nichts mehr, und in der Statuszeile unten steht 'Fertig'), kann man sich gefahrlos im Baum bewegen und Aktionen auslösen.

Wie bereits erwähnt, ist der Baum normalerweise nach Größe sortiert. Das heißt, daß die Einträge weiter oben stehen, die mehr Platz verbrauchen.

Diese Einträge sollten zuerst untersucht werden. Dazu wird der oberste Eintrag der obersten Ebene geöffnet (aufgeklappt). Dazu kann auf das '+'-Zeichen im Baum geklickt werden, oder einfach irgendwo (auch auf das Balkendiagramm) doppelgeklickt werden. Es kann auch die Tastatur benutzt werden (die Pfeiltasten; dazu muß man vorher ggf. noch die Tabulatortaste betätigen, um den Tastaturfokus überhaupt in den Baum zu bekommen. Das ist höchstwahrscheinlich ein Fehler in der Qt-Bibliothek).

Das Ganze sollte auf allen Ebenen wiederholt werden, bis man entweder Sachen gefunden hat, die nicht dorthin gehören, oder die man sowieso nicht haben möchte (z.B. riesiege Coredumps) - oder die man auch archivieren oder komprimieren kann. Siehe dazu auch den Abschnitt 'Aufräumen' weiter unten.

Wenn man mit einer Verzeichnisebene fertig ist, geht es wieder eine Ebene weiter oben mit dem nächsten Unterverzeichnis weiter. Dazu kann man natürlich ganz einfach nach unten scrollen. Aber es hat sich bewährt, die Ebene wieder zu schließen. Dazu gibt es auch eine Abkürzung: Der 'nach oben' -Button der Werkzeugleiste (oder im Menü 'Ansicht' 'nach oben') schließt die aktuelle Ebene und geht eine Ebene nach oben. Per Tastatur ist diese Funktion über 'Strg' + 'Pfeil nach oben' erreichbar.

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